Über wolfenbüttel nach dresden

Donnerstag 22.10.2015

 

Unsere letzte Tour in dieser Saison führt uns nach Dresden mit ein paar Tagen Aufenthalt in Wolfenbüttel. Um 16:30 Uhr geht es los, erst auf die B6 bis Hildesheim und dort auf die B1 bis Wolfenbüttel. Als wir auf dem Platz am Schwimmbad ankommen ist es schon dunkel und es nieselt die ganze Zeit. Unser Sohn, der hier seine Studentenwohnung hat holt uns mit ab. In seiner Wohnung angekommen klönen wir eine Zeitlang bis er uns wieder zum Wohnmobil  zurückfährt.

Freitag 23.10.2015
Wir fahren mit dem Rad zur Radiologie, weil ich heute meinen ersten MRT Termin habe. Nach einer Stunde mit der Angst im Nacken ist alles erledigt und wir können den Rest des Tages genießen. Wir bummeln durch die Fußgängerzone der Altstadt. Ich suche einen Poncho und Ralf geht mit mir und einer Engelsgeduld von einem Laden in den Anderen, aber leider ist nichts dabei was mir gefällt. Hier in Wolfenbüttel hat der Krieg nicht gewütet, sodass noch viele der Fachwerkhäuser gut erhalten sind.  Bei einer Bratcurry mit Pommes sitzen wir mit zwei älteren Damen aus Hamburg am Tisch.  Die Beiden machen eine Busreise bis zum Harz. Wir haben so viel gelacht, die waren echt gut drauf.

Nach einem Kaffee im Wohnmobil schlendern wir durch den bunten Herbstpark entlang der Oker. Die Abendsonne lässt alles in einem goldenen Licht erscheinen und ein herrlicher Blätterduft umhüllt den Park. Nach einem ausgiebigen Abendbrot schauen wir nur noch in die Flimmerkiste und fallen müde und zufrieden in die Koje.

Samstag 24.10.2015
Während Ralf joggt bereite ich schon das Frühstück vor, denn wir wollen heute einen Kulturtag machen. Ich hätte gern die Herzog-August Bibliothek von innen gesehen, aber die macht erst Dienstag wieder auf und da wollen wir schon in Dresden sein. Das Wetter ist herrlich es sind zwar nur 15° aber die Sonne scheint und es macht Spaß durch die Stadt zu radeln.

Als erstes schauen wir uns die Hauptkirche aus dem 16. Jahrhundert an. Wir stellen fest, dass sie mit ihrer herrlichen großen Orgel von innen noch imposanter aussieht als von außen. Eine Küsterin flüstert uns zu, dass wir auch die Familiengruft anschauen dürfen.  Ralf lässt sich das nicht zweimal sagen und steigt hinab in die Katakomben. Ich zünde derweil eine Kerze an und wünsche mir und meinen Lieben viel Gesundheit. Solche Gebäude üben auf mich einen starke Faszination aus.

Nachdem wir die Besichtigung der Kirche beendet haben schauen wir uns das Welfenschloß an. Wolfenbüttel war über vier Jahrhunderte die Residenz der Kultur,- und Kunstliebhabenden Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg. Sie gilt als erste nach Plan gebaute Renaissance Stadt Deutschlands. Ich laufe mit dem Audioguide  durch die Gänge und höre mir alles an was so erzählt wird; über die hohen Herrschaft und Nachkommen die hier gelebt und geherrscht haben. Wo sie gegessen und geschlafen haben. Und sogar einen Nachtstuhl mit Plüsch bezogen für den Allerwertesten des Herzogs. Mein Mann kommt immer schön mit, obwohl ihn das Ganze nicht die Bohne interessiert, aber dafür liebe ich ihn. Nun kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten und dann machen wir es uns auf dem Sofa gemütlich.

Sonntag 25.10.2015
Wir können heute länger schlafen, denn die Uhren wurden letzte Nacht umgestellt. Nach dem Aufstehen ziehen wir uns die Laufsachen an, Ralf geht eine Runde joggen und ich walke um einen kleinen See. Nach dem Frühstück fängt es leider an zu regnen und wir beschließen im trockenen zu bleiben und machen einen faulen Tag auf der Liege. Wir lesen und futtern. Später am Abend besuchen wir die Sauna vom Schwimmbad.


Montag 26.10.2015
Heute muss ich nochmal in die Röhre und dann geht der Urlaub richtig los. Wir fahren auf die B79 in Richtung Halberstadt, Quedlingburg und Halle. Damit wir nicht durch Leipzig müssen, fahren wir ein Stück Autobahn. Eine kurze Unachtsamkeit und zack, haben wir uns verfahren. Genervt entschließen wir uns in Oschatz in Sachsen zu übernachten. Nachdem wir dreimal um den Pudding gefahren sind und den Stellplatz nicht gefunden haben, fragt Ralf in einem Schwimmbad nach. Hier bekommt er einen Schlüssel für den gut versteckten Platz. Wir stehen ganz allein, aber kein Wunder, denn 17€ die Nacht ist auch ein stolzer Preiss.  Wir hätten auch vor dem Tor hätten kostenlos stehen können. Bloß nicht ärgern sondern genießen, denn die Gegend ist wirklich schön.

Dienstag 27.10.2015
Morgens walken wir um einen kleinen See, er liegt genau neben unserem Stellplatz. Hier ist auch ein kleiner Freizeitpark mit Minizoo und Dampfbahn. Alles sehr schön gemacht, im Sommer ist hier bestimmt einiges los. Danach versorgen wir uns noch mit einer neuen Gasflasche für die Heizung, dann kann die Tour weiter gehen.

Wir fahren entlang der Elbe mit dem schönen Sandsteingebirge, hier müssen wir unbedingt mal ein Wochenende verbringen. In Meißen sehen wir einen Stellplatz mit direktem Blick auf den Fluß.

Mittags erreichen wir dann Dresden. Ein Stellplatz ca. 2 km von der Innenstadt entfernt, ist auch schnell gefunden. Wir ruhen uns ein wenig aus und fahren dann mit den Rädern in die Altstadt.

Oh, so viele riesige alte Schlösser und Burgen ringsherum, und so viele Touris. Wir schließen unsere Räder an und machen eine Stadtrundfahrt mit einem Bus. Unser Busfahrer heißt Jens Vogel und er hat auch einen Vogel. Wärend der Fahrt macht er mit uns einen kleinen „Sächsischen Sprachkurs“.  Sein Sachsen Akzent und Charme sind ein echtes Erlebnis. So gehen die 3 Stunden Stadtrundfahrt wie im Fluge vorbei und wir haben Tränen gelacht und ganz nebenbei viel über die Stadt erfahren, einfach zu und zu schön. Es ist spät geworden, die Altstadt erstrahlt  schon im schummrigen Licht  und wir bummeln noch eine ganze Weile vor uns hin. Bevor wir uns auf den Heimweg machen,  kehren wir noch in eine Tapas Bar  ein.

Mittwoch 28.10.2015
Die Stadtrundfahrt beinhaltete auch noch eine 2 stündige Stadtführung zu Fuß, das wollen wir unbedingt noch mitmachen. Eine Stadtführerin erzählte uns auf eine ganz lockere Art die Geschichte der Stadt. Im Zwinger hörten wir das Glockenspiel der Porzellanglocken, in der Fürstenstrasse erklärte sie uns die Kacheln der Fürstenfamilie. An der Frauenkirche angekommen erzählte sie von der Zerstörung der Kirche und warum die Statue von Martin Luther davor steht. Nachdem die Stadtführung beendet ist besichtigen wir noch die Frauenkirche von innen und bestaunen den wundervollen Altar. Das ist die schönste Kirche, die ich je gesehen habe.

Als Abschluss des Kulturtages gehen wir noch ins Albertina wo sich die Galerie der alten Künstler befindet. Weil wir 17€ Eintritt bezahlt haben besteht Ralf darauf auch wirklich alles anzusehen, nicht nur die Bilder, nein einfach ALLES. Mein Gott sind wir geschafft. Als Belohnung gönnen wir uns in einem Café eine traditionelle Eierschecke und ein Kaffee.

Bevor wir mit dem Rad im Dunkeln zurück zum Womi fahren gehen wir noch ins  SCHIESSHAUS. Ein uriges, altes Gasthaus mit Hausmanskost, dass uns unser Busfahrer empfohlen hat.

Legga!

Auf dem Weg zum Wohnmobil sieht Ralf in weiter Ferne ein blaues Leuchten, er dachte das wäre die Beleuchtung der Brücke „Blaues Wunder“. Nachdem wir ca. 45 Min. gefahren sind, ohne Licht, Ralf sein Dynamo war defekt. Dann mußten wir feststellen, dass das Leuchten nicht von der Brücke kam, denn sie ist kaum beleuchtet. Also aufgesattelt und dann zurück. Was für ein Tag, dicke Füße, dicke Bauch flacher Hintern.

Donnerstag 29.10.2015
Heute machen wir noch einen Umweg über Gera, hier bietet jemand einen Gepäckträger für einen Motorroller an, den wollen wir uns einmal anschauen. Yup, genau wie wir es haben wollen, nun fehlt nur noch der Roller, aber den kaufen wir erst im nächsten Jahr. Weil wir das Monstrum  gleich mitnehmen wollen, wird es in mühevoller Kleinarbeit auseinander genommen und unter dem Bett verfrachtet.


Es ist sehr spät geworden und wir wollen noch einmal Übernachten. Wir finden ganz versteckt einen Platz auf der Herrmanshöhe, als wir ankommen ist es leider schon dunkel.

Freitag 30.10.2015
Als wir aufstehen, sehen wir erst wie schön es hier ist. Unser Womi steht auf einer Anhöhe und wenn es nicht so diesig wäre, hätten wir einen herrlichen Ausblick  über die Felder.  Leider müssen wir schon früh los, denn es ist noch ein weiter Weg bis wir in der Abenddämmerung zu Hause eintrudeln.