Dänemarkurlaub

Mittwoch 29.06.2016 


Unsere anfängliche Planung sah vor, dass  wir über die Autobahnen nach Dänemark fahren, aber wir haben uns kurzfristig doch für die Landstraße entschieden. Um 15 Uhr geht es los auf die B 6 bis Nienburg, Verden, Bremervörde und dann in Wischhafen mit der Fähre über die Elbe. Diese Entscheidung war richtig denn wir kommen ohne Stau oder Verzögerung gut voran. Da auch das Wetter mitspielt, kein Regen und 24 Grad, lässt es sich auch entspannt fahren.

Bei einem Zwischenstopp essen wir unsere kalte Pizza die ich zu Hause noch gebacken habe. In Bad Bederkesa schauen wir uns noch ein gebrauchtes Boot aus dem Internet an, aber es kommt für uns nicht in Frage. Wir wollen in Wischhafen noch mit der Fähre über die Elbe fahren, aber weil es schon 21:00 Uhr ist bleiben wir in der beschaulichen Ortschaft Osten. Noch ein ausgiebiges Abendbrot, ein Spaziergang durch den kleinen Ort und wir fallen müde ins Bett.

Donnerstag 30.6.2016
Heute gibt es nur ein Brötchen auf die Faust und nach 20 km geht es ab auf die Fähre. Leider stippert es etwas, aber wir steigen trotzdem einmal aus um Elbeluft zu schnuppern. Die Überfahrt für unsere Raupe kostet 21 € und nach 25 Minuten sind wir in Glückstadt.

Nun geht es weiter immer am Deich entlang, vorbei an reetgedeckte Häuser. Jetzt fahren wir auf die   B 5 über Heide, Husum und erreichen um

14 Uhr die Deutsch-Dänische Grenze. Unser erstes Ziel ist die Dänische Insel RÖMÖ.

Wir fahren über einen Damm, also keine Brücke oder Fähre. Der Damm ist mehrere Kilometer lang und verbindet die Insel Römö mit dem Festland.


Wir finden einen Stellplatz, Autocampplatz Oase-Römö, so einen perfekten Platz haben wir noch nicht gesehen. Die einzelnen Stellplätze sind rund um einen angelegten See verteilt. Jeder einzelne Platz hat eine kleine Wiese vor der Tür. Viel Raum bis zum Nachbarn und super sanitäre Anlagen mit Regenwalddusche, Waschmaschine und Trockner. Es gibt einen großen Aufenthaltsraum der bei schlechtem Wetter benutzt werden kann.  Und das Beste, alles bezahlbar für 15 € die Nacht.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, schwingen wir uns auf die Räder und fahren zum Kilometer langem Sandstrand, der auch mit PKWs befahren werden darf. Man kann mit seinem Wohnmobil bis Sonnenuntergang dort verweilen, muss aber nachts den Strand verlassen. Aber auch das ist kein Problem, denn auf dem Stellplatz werden die Plätze mit Schildern reserviert, so dass wenn man zurück kommt der Platz immer noch frei ist. Zum Glück haben wir den Sonnenschein dabei und so geht es mit dem Drahtesel immer auf dem Strand entlang bis Sönderland.


  In weiter Ferne sehen wir die riesigen Dampfer in der Nordsee schippern und weit entfernt auf einer Sandbank tummeln sich Seehunde. Nun geht es zurück auf dem Radweg bis zum Hafen Havneby. Von hier aus fahren die Fähren nach Sylt. Wir sitzen auf einer Bank und schauen über das Meer. Nun wird es Zeit für die Heimfahrt, ganz zum Schluss erwischt uns noch ein kleiner Regenschauer, aber das ist nicht so schlimm denn wir können gleich schön warm duschen.


Freitag 01.07.2016
Heute gibt es ein richtiges Frühstück. Danach machen wir einen 7 km langen Spaziergang. Es war sehr schön, aber wir sind nun total geschafft und schnorcheln eine große Runde in unserer kuschligen Höhle. Am Nachmittag fahren wir mit dem  Rädern noch mal durch die großzügige Natur. Lange Dünen reihen sich aneinander zu weichen Hügeln in dieser sonst so flachen Landschaft. Es ist sehr windig, aber es scheint die Sonne und wir genießen die Fahrt. Überall vermischt sich der Duft von Salzwasser und Hagebuttenblüten. Abends schauen wir uns noch das Europameisterschaftsspiel Wals gegen Belgien an und verputzen dazu unsere leckeren Bratkartoffeln.

Samstag 02.07.2016
Wir fahren weiter Richtung Norden, immer auf dem Landstrich zwischen Nordsee und der Ringköbing Fjorde. Ralf braucht noch Schoki, bevor wir uns auf einem Campingplatz Söndervig niederlassen. Hier ist der Sandstrand sehr nah am Stellplatz. Wir machen uns gleich auf den Weg zum Meer. Als wir die Dünen hinter uns gelassen haben, peitscht uns der Sand ins Gesicht.

Heute Abend wird die SAT-Antenne mit viel Gejammer (weil es mal wieder nicht klappt) eingestellt. Denn wir sind ja im Europameisterschaftshalbfinale. Es ist ein spannendes Spiel gegen die Italiener. Es wird von unserer Manschaft im Elfmeterschießen gewonnen. Um 0:30 Uhr fallen wir endlich erschöpft ins Bett. Ja wir haben es geschafft, wir sind weiter!

Sonntag 03.07.2016
Heute geht es weiter durch die Dünen-Hügellandschaft. Auf der rechten Seite die vielen Fjorde und links lukt immer mal wieder die Nordsee durch die Dünen. Nach einer Kaffeepause mit Kuchen aus dem Einmachglas, gibt es erst mal ein kleines Nickerchen.

So nun geht es weiter durch weite Felder undSeen, zum Glück bleibt es trotz der schlechten Wettervorhersage trocken und sonnig. Am Klitmöller Strand machen wir halt, wir können bis an die Dünen ranfahren und begrüßen nach ein paar Schritten die Nordsee. Bevor die Fahrt weitergeht jagt Skipper erstmal mit Herrchen durch die Dünen. Nachdem die beiden sich ausgepowert haben fahren wir weiter und suchen einen Platz zum Übernachten.

Nach einiger Zeit finden wir einen Stellplatz an der Jammerbucht. Ein Campingplatz Tranumklitin mit 120 Kronen ein echtes Schnäppchen. Naja, außer einem großen gepflasterten Platz gibt es aber auch nichts. Wir sind ganz allein um uns herum nur Natur pur. Am Himmel müssen wir zusehen wie es sich immer mehr zuzieht und dann zu regnen beginnt. Es schüttet wie aus Eimern. Doch uns kann nichts erschüttern. Nach dem Regen gehen wir einmal über den Campingplatz, er hat einzelne Parzellen mit vielen Büschen drum herum, wirklich sehr schön angelegt. Nur zum Meer ist es uns zu weit, also kehren wir wieder um zurück in unsere Kuschelhöhle.

Montag 04.07.2016
Das war eine ruhige Nacht. Wir stehen immer noch ganz allein auf weiter Flur. Es ist so schön warm, das wir vor dem Frühstück eine Runde walken wollen. Also Stöcker in die Hand und los geht’s. Wir gehen am Deich entlang bis wir endlich am feinen Sandstrand angekommen sind. Wir ruhen uns einen Moment aus und stöckeln dann wieder zurück. Ralf entschließt sich noch eine Runde zu Laufen und ich räkele mich auf meiner Yogamatte in der Sonne.

Nach einem ausgiebigen Frühstück zotteln wir weiter, es geht in Richtung Skagen. Skagen ist die nördlichste Stadt Dänemarks. Als wir angekommen sind wollen wir uns das einzigartige Naturphänomen in Green ansehen. Denn an der Spitze von Jütland treffen die Nordsee von links und die Ostsee rechts aufeinander.

 Wir stellen uns zu den anderen Fahrzeugen und gehen bis zur Landspitze zu Fuß weiter. Nach 20 Min. haben wir den Endpunkt von Dänemarks Festland erreicht. Es sieht aus, als ob zwei Welten zusammengefügt werden. Die Wellen der Nordsee stoßen mit den Wellen der Ostsee zusammen. Es ist wie ein Theaterstück. Der Wind peitscht uns den feinen Sand ins Gesicht und das Lichtspiel der vorbeiziehenden Wolken ist einzigartig. Nach diesem beeindruckenden Naturereignis fahren wir den Campingplatz Greenenstrand an. Später gehen wir noch einmal an den Strand der sich gleich hinter dem Deich befindet. Der Wind pustet uns fast um. Wir gehen am Strand der Ostsee entlang bis in die Innenstadt von Skagen die nur 3 km vom Platz entfernt ist. Nur leider schließen schon alle Geschäfte, so dass wir uns auf den Rückweg machen.

Dienstag 05.07.2016
So, heute machen wir mal auf Kultur. Wir fahren mit dem Fahrrad in Richtung der Innenstadt. Am Wegrand steht der höchste Leuchtturm Dänemarks. Er ist nicht mehr in Betrieb und wird von drei Malerinnen als Galerie benutzt. Wir werden  herzlich von einer der Malerinnen empfangen und erklimmen den runden Turm mit seinen vielen Stufen. An den Wänden hängen die hübschen Bilder der Malerinnen. Eine Luke führt auf den Turm nach draußen. Ich nehme allen meinen Mut zusammen  und steige zu Ralf auf die oberste Ebene. Wir haben einen sagenhaften Ausblick von hier oben, auch wenn mir mein Herz schon in die Hose gerutscht ist.

Nachdem wir danach noch eine private kleine Galerie besucht haben, geht es in das Museum von Skagen. Ende des 19. Jahrhunderts bildete sich in Skagen eine Künstlerkolonie. Viele Kunstwerke die damals entstanden sind, werden in dem Museum ausgestellt. Ich fühle mich wie in einer Reise in die vergangene Zeit. Als wir wieder im 20 Jahrhundert sind verspüre ich einen mächtigen Hunger. Bei einem Bäcker bekomme ich ein riesiges Sandwich, belegt mit Krustenbraten, Salat, Rotkohl und Majo. Oh das war sooooo lecker.

Leider regnet es den Rest des Tages immer wieder. Es ist schon kurz vor Mitternacht als wir noch mal die Straße in Richtung Green gehen. Wir beobachten den Leuchtturm und staunen über den hellorangenen Abendhimmel über der Nordsee. Dort erhellt zu dieser Jahreszeit das Licht der Sonne den Nachthimmel und es wird nicht richtig dunkel.

Mittwoch 06.07.2016
Heute geht die Reise schon früh weiter, entlang des  Kattegats. Der Wettergott meint es gut mit uns und wir haben immer wieder den herrlichen Blick über die Ostsee. Wir fahren durch Frederikshavn und bleiben im kleinen Hafen Voerzaa für die nächste Nacht. Wir sind schon mittags da und genießen die Natur in der Umgebung. Endlich geht es in den Bikini um ein ausgiebiges Sonnenbad zu nehmen. Wir gehen am Hafen entlang mit seinen kleinen Häuschen und beobachten die kleinen Seeschwalben wie sie mit den Wind spielen. Nach einem leckeren Barbecue machen wir es uns im Womi kuschelig. Wir schauen aus dem Fenster und beobachten das Wellenspiel der Ostsee und die untergehenden Sonne. Das war ein Urlaubstag wie wir uns ihn wünschen. So ein ruhiger Platz, nur der Wind zerrt an unserem Womi, das es sich nur so schüttelt.

Donnerstag 07.07.2016
Heute wollen wir durchfahren bis nach Deutschland, also machen wir uns auch bald auf dem Weg. Über Aalborg, Viborg, Kolding und durch Aabenraa. Soweit es möglich ist, fahren wir Landstraße immer an der Küste entlang. Es gibt  wieder so viel zu sehen. Auf dieser Seite von Jütland ist es auch immer mal wieder hügelig und nicht so viele Sanddünen. Am späten Nachmittag kommen wir in Deutschland an. Unterwegs hatten wir zwar einige Regenschauer, aber nun scheint wieder die Sonne.

Gleich nach dem Grenzübergang finden wir auf dem Campingplatz Langballig einen Platz für die Nacht. Hier herrscht das übliche Campingplatzgewusel, was uns nicht so gefällt. Aber für eine Nacht ist es ok. Direkt neben dem Campingplatz ist ein Yachthafen mit vielen Segelbooten. Alles sehr schön angelegt und sauber. Wir spazieren um den Hafen herum und schauen zu wie die Segler ihre Boote an- bzw. ablegen. Hier bekommen wir auch ein leckeres Fischbrötchen das wir genüsslich verputzen. Abends geht es nochmal mit Skipper an den Naturstrand, er besteht aus Sand und vielen kleinen Steinen. Hier möchte ich nicht schwimmen gehen, aber die Gegend ist sehr schön.

Freitag 08.07.2016
Eigentlich wollten wir gleich nach dem Aufstehen los düsen, aber das Wetter lockt zu einem Hafenrundgang. Noch ein paar Brötchen gekauft dann fahren wir los. Über Kiel, Bad Segeberg und Schwarzenbeck. In Lauenburg an einem Elbarm machen wir Halt. Hier in einer kleinen Marina bleiben wir unsere letzte Nacht, denn ab Montag geht es wieder seinen alten Trott, der Urlaub ist vorbei.

Samstag 09.07.2016
Als wir heute aufstehen und uns für die Heimfahrt fertig machen, ist alles wie jeden Tag. Bis Ralf endlich einfällt, dass heute  mein Geburtstag ist, den hatte er glatt vergessen, das nennt man Urlaubsstress und wir lachen uns beide kaputt. Nun geht es über Lüneburg, Ülzen und Celle nach Hause. Leider regnet es sehr oft, aber im Urlaub war das Wetter so beständig, dass wir uns nicht beschweren können. Nachmittags trudeln wir in Seelze ein. Und Abend bekomme ich dann noch bei Maredo mein wohlverdientes Geburtstagsessen.