Sommer 2019 Frankreich

Freitag 19.07.2019

Um 8 Uhr ist alles startklar.  Noch einmal auf die große Waage, damit wir nicht mit Übergewicht losfahren.  Das Wetter ist ideal zum Reisen 36°  leicht bewölkt, so soll es sein. Wir fahren nur Bundesstraße durch Hameln, Blomberg und Warburg. Durch das Edertal, Dillenburg und vorbei an Koblenz. Ab Kobern-Gondorf fahren wir immer direkt an der Mosel entlang, mit ihren altertümlichen Städten, Burgen und Weinbergen. So schlängeln wir uns bis nach St. Adelegund. Wir bleiben auf einen Stellplatz direkt an der Mosel. Nach dem Abendbrot gehen wir noch durch die Ortschaft, alle Wege führen bergauf. Wir kommen an die romantische, alte Kirche aus dem Jahre 1100 vorbei. Es gibt fast nur alte Fachwerkhäuser, die meisten sind liebevoll bestückt mit Blumen und Dekoration.

 

 

Samstag, 20.07.2019

Wir sind früh aufgestanden und walken noch vor dem Frühstück. Es ist herrliches Wetter und wir wollen so weit wie möglich an der Mosel entlang fahren. Die Namen der Städte sind uns bekannt von vielen Weinsorte. Die Mosel schlängelt sich durch das Moseltal mit seinen teils sehr steilen Weinbergen. Dann geht es ein Stück durch Luxemburg, hier bildet die Mosel die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg. Es dauert nicht lange und wir sind wir in Frankreich. Vorbei an Metz und Nancy. Hier sind viele Weingüter und riesige Getreidefelder, die aber meist schon  abgeerntet sind. Es ist hügelig und macht Spaß zu fahren, weil wir immer weit über die Felder schauen können. Nach acht Stunden Fahrt suchen wir einen Stellplatz kurz vor Dijon in Savigny-le-Sec. Es ist eine kleine französische Gemeinde, mit einem großen Bouleplatz. Hier treffen sich die Einwohner des Ortes nach Feierabend zu einem gemütlichem Beisammensein. Es ist alles sehr einfacher, aber wir stehen schön ruhig und haben alles was wir brauchen.

Sonntag, 21.07.19

Mit dem ersten Hahnenschrei stehen wir auf und fahren weiter auf der Bundesstraße durch die historische Ortschaft  Beaune. Dann durch Lyon mit seinen riesigen schmalen Hochhäusern und seinem abstrakten Museum. Damit wir schneller vorankommen, nehmen wir die Autobahn, denn mittlerweile ist es sehr heiß und wir hoffen auf ein schattiges Plätzchen. Es geht durch Valence und vorbei an Montelimar. Mal rechts oder links von uns fließt die Rhön. Es ist so heiß und wir sind total platt, als wir endlich im Lavendelgebiet ankommen. Ich suche einen geeigneten Platz für uns aus. Um 18 Uhr kommen wir in Clansayes auf  den Wohnwagenpark Aire de Toronne an. Zwar ist hier alles sehr schräg, doch das können wir ausgleichen. Das Beste aber, wir haben einen Pool. Es ist so still, nur die Grillen zirpen. Wir freuen uns wie Bolle, dass wir einen so herrlichen Platz gefunden haben.

 

 

Montag 22.07.2019

Wir haben super gut geschlafen und hüpfen gleich nach dem Frühstück in den Pool. Mittags erkunden wir mit dem Roller die Gegend. In der Nähe ist eine alte Burg die wir erklimmen und dann sehen wir endlich Lavendelfelder. Leider sind die Meisten schon abgeerntet. An einem Feld halten wir an, hier gibt es einen Imker, seine Bienen sammeln für den leckeren Lavendelhonig. Wir dürften in den gut gekühlten Raum wo  uns der Imker seinen Arbeitsplatz zeigt. Mit einem Glas Lavendelhonig  geht unsere Entdeckertour weiter. Es ist so heiß und wegen einer Umleitung verfahren wir uns auch noch, dabei müssen wir dringend tanken. Als wir total erschöpft wieder am Platz ankommen, hüpfen wir erst einmal in unseren Pool.

Dienstag 23.07.19 und Mittwoch, 24.07.19

Der Platz und die Landschaft gefällt uns so gut, dass wir beschließen noch ein paar Tage hier zu bleiben. Wir fahren gleich morgens mit dem Roller los, denn Mittags soll es sehr heiß werden. In Saint-Paul-Trois-Chăteaux ist gerade  Wochenmarkt. Hier werden fast nur einheimische Waren angeboten. Wir können uns gar nicht genug satt sehen an den köstlichen Lebensmitteln. Später fahren wir durch die Gegend immer den leichten Lavendelduft in der Nase. Große Flächen mit Weinanbau, dicke wilde Büsche mit Rosmarin, Bugen und graue Steinmauern als wenn hier die Zeit stehen geblieben ist. Man hat das Gefühl Luis de Funes kommt gleich aus einem der Häuser mit einem Henkelmann voll Kohlsuppe.

Nachmittag sitzen wir am Pool im Schatten und abends wird lecker gegrillt. Nachdem die Sonne am Purpur roten Himmel untergegangen ist, betrachten wir noch lange den traumhaften Sternenhimmel.

Donnerstag 25.07.19

Morgens kaufen wir ein und fahren die nähere Umgebung ab. Wir haben unseren Dumbo in den Schatten gestellt. Hier nehmen wir auch Strom für die Klimaanlage. So können wir mittags ein kleines, kühles Nickerchen machen.

Freitag 26.07.19

Gleich früh geht es auf den Roller. Hügel auf und Hügel ab. Wir fahren an so vielen Winzern vorbei und wir sehen Sonnenblumenfelder, soweit das Auge reicht. Felder mit gelben Melonen und immer wieder der zarte Lavendelduft. Die Dorfhäuser stehen meist vereinzelt auf den mediterranen Grundstücken. Mit geschlossenen Läden und dicken Steinmauern trotzen sie der Hitze. Für unser Picknick haben wir uns einen kleinen Bach ausgesucht. Wir gehen barfuß durch das Kiesbett und setzen uns im Schatten unter einer Brücke. Bei den angenehmen Temperaturen futtern wir unser Baguette und beobachten die kleinen Fische im Bach.

Neben unseren Stellplatz ist ein Berg mit einer alten Ruine Place Saint-Michael. Hier wird an diesem Wochenende ein großes Fest gefeiert. Da dürfen wir natürlich nicht fehlen. Jung und Alt sitzen gemeinsam auf den langen Bänken und vergnügen sich bei Musik und Tanz. Wir fühlen uns sehr wohl auf diesem gemeinschaftlichen Fest. So geht wieder ein schöner Tag zu Ende. 

Samstag 26.07.19

Heute fahren wir wieder weiter, denn wir wollen ja auch noch an das Meer. Heute sind nur 27 Grad so lässt es sich gut fahren. Es geht auf die Autobahn Richtung Avignon. Weil wir uns nicht genau abgesprochen haben, fahren wir 50 km in die falsche Richtung. Aber es ist Urlaub und wir haben ja Zeit. Wir genießen die Fahrt durch Bergketten und Felder entlang der Rhön. Es geht durch einen Nationalpark und eine wunderschöne Landschaft. Ab Marseille sehen wir immer wieder mal das Weite Mittelmeer. Nach Toulon geht es weiter auf eine ganz schmale Straße. Wir müssen über ein Gebirge. Bergauf und bergab mit teilweise Steigung und Gefälle bis zu 14%. Es sind so enge Kurven, dass wir manchmal sogar rangieren müssen. Hier lassen wir sehr viel Angstschweiß. 

Als wir endlich am Wohnmobilstellplatz Bonne Terrasse ankommen, sind wir total geschafft. Das war mal wieder knapp. Wir nehmen einen Platz im Schilf und sind froh hier heile angekommen zu sein. Mit dem Roller geht es noch einmal durch das Gebirge, da lässt es sich dann auch super fahren.

Montag 28.07.19

Die Nacht hatten wir Mücken Krieg, aber heute Morgen ist alles vergessen. Der Brötchenwagen bringt frische Baguettes und Kuchen für den Nachmittag. Wir faulenzen den ganzen Tag am feinen Sandstrand, der nur ein paar Meter entfernt liegt. Unter den Sonnenschirm und mit leichter Brise vom Meer lässt es sich wunderbar aushalten. Abends gehen wir noch einmal an das Wasser um das stimmungsvolle Licht mit unseren Handykameras einzufangen. 

Dienstag 29.07.19

Nach dem Frühstück geht es auch gleich runter an den Strand. Weil Ralf am Oberschenkel einen ordentlichen Sonnenbrand hat muss er seine Haut vor der Sonne schützen. Wir springen immer wieder in die Fluten um uns abzukühlen. So kann man es aushalten. Am späten Nachmittag geht es dann mit dem Roller wieder an der beschaulichen Küste entlang.

Mittwoch 30.07.19

Auch heute lümmeln wir uns am Strand, aber uns fallen immer wieder die Augen zu. Die letzte Nacht war die Mückenplage eine Hölle. Sie kamen durch wirklich alle Ritzen in Scharen. Ralf hat die ganze Nacht Rambo gespielt. Für die nächste Nacht fahren wir aus dem Schilf auf einen freien Platz mit der Hoffnung, dass uns die Mücken in Ruhe lassen.

 

Donnerstag 31.07.2019

Am Tag genießen wir nur den Strand, denn die Temperaturen gehen nicht unter 35 Grad. Als die Sonne langsam schwächer wird, nehmen wir endlich Saint Tropez in Angriff. Auf dem Roller ist es jetzt angenehm zu fahren. Als wir in Saint Tropez ankommen, legen gerade die Riesenpötte der Schönen und Reichen an. Na ja, die Reichen. Die Boote werden Millimeter genau  rückwärts in die schmalen Lücken manövriert, meist helfen dabei kleinen Schlepperboote. Dann wird vom Hafenmeister ein Podest aufgestellt, damit die Gangway ausgefahren werden kann. Mit uns drängen sich so viele Menschen um dieses Schauspiel zu beobachten. Hat das Boot angelegt, kommen die Eigner an Deck und begutachten die Arbeit ihre Angestellten. Und bei der nächsten Hafenlücke dann wieder das gleiche Spiel. 

Es wird dunkel und wir schlendern durch die schmalen Gassen von San Tropez mit ihren teuren Geschäften und Label, von denen wir noch nie etwas gehört haben. Und immer wieder schick gekleidete Menschen mit oft starren, maskenhaften Gesichtern. Einfach nur sehen und gesehen werden. Jupp, aber leider nicht unsere Welt. 

Zum Abschied von Saint Tropez gehen wir noch einmal an der Kaimauer entlang, bis zu dem alten Leuchtturm. Hier liegen noch kleine bunte Schiffe. So hat es hier sicher früher einmal ausgesehen, als Brigit Bardot noch am Hafen promeniert hat.

Donnerstag 31.07.19

Heute wollen wir wieder weiter fahren, es geht durch Hyeresund, Toulon und Marsaille. Durch eine fruchtbare Landschaft, bis Ramatuelle. Hier ist ein großer Parkplatz für Wohnmobile Aire de camping-Car de Carro und liegt direkt am Meer. Wir haben Glück und erwischen ein Plätzchen mit Meerblick. Es ist zwar alles sehr eng aber uns reicht es für ein paar Tage. Leider sind rundum nur Felsen, denn der Sandstrand ist weiter entfernt. Nach einer Radtour immer am Wasser entlang, essen wir fürstlich in einem kleinen Restaurant.

Freitag, 03.08.2019

Morgens ist hier an der Mole immer Fischmarkt und wir kaufen für heute Abend noch einen fangfrischen Fisch zum Grillen. Es gefällt uns zwar sehr gut hier, aber die Enge auf dem Stellplätze gefällt uns gar nicht. Also machen wir uns wieder fertig für die Fahrt. Wir fahren noch einmal zu unseren Platz in der Provence, hier wollen wir noch ein paar Tage bleiben. Und so trudeln wir am Nachmittag in Aire de Toronne wieder ein und werden auch liebevoll von den Besitzern empfangen.

Sonntag, 04.08.2019 

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir mit dem Roller ca. 20 km bis zum Dorf La Garde-Adelmar. Der Ort zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs und liegt auf einem Felsen. Im 16. Jahrhundert war dieser Ort eine bedeutende Festung der Familie Adelmar.  Die Fassaden und Gewölbe sind aus weißem Stein und die malerischen Gassen bilden einen wunderschönen Anblick. Die Stadtmauer ist noch perfekt erhalten. Im Herzen des Ortes steht die Kirche St-Michel. Vom Vorplatz der Kirche aus haben wir eine herrliche Sicht auf das Thal und die Berge weit in der Ferne. Wir genießen die Überreste des früheren Glanzes.

Montag, 05.08. 2019

Heute waren wir nur einkaufen und bleiben auf unseren schönen Platz. Wir baden, faulenzen und genießen unseren Urlaub. So können wir den heißen Sommer aushalten. Außer uns ist nur noch eine Familie aus Holland hier. Sonst können wir hier tun und lassen was wir wollen, es ist einfach herrlich.

Dienstag, 06.08.2019

Heute ist wieder Markt in Saint-Paul-Trois-Chateaux. Wir schlendern über den Platz, kaufen unsere leckeren Melonen, etwas Gemüse, Knofi und natürlich ein paar Lavendelblüten. Es ist ein wuseliges und buntes Treiben, aber alles ohne Hektik. Es macht einfach Spaß, die Menschen zu beobachten.

 Nachmittags fahren wir noch einmal durch die Landschaft. Es geht eine kurvige steile Straße hoch, an der einen Seite schroffe Felsen und an der Anderen der steile Abgrund. Teilweise mit Büschen oder Bäumen bewachsen. Und immer wieder dieser herrliche  Aussblick über das weite Land. Oben angekommen stehen wir vor einem Kellergewölbe, dass in den Fels gehauen ist. Es ist ein Weinmuseum, Caves Cathedrales du Mas Theo. Hier lagern riesige Fässer Wein. Wir haben auch freien Zugang zu dem kalten Gewölbe, hier hat alles mit Weinanbau und der Ernte zu tun. Auf  Infotafeln erfährt man vieles über die Geschichte der Region, leider nur in Französisch.

Mittwoch, 07.08.2019

Heute machen wir uns langsam wieder auf dem Heimweg. Nach einer herzlichen Verabschiedung von unseren Vermietern, geht die Fahrt los. Gefuttert wird unterwegs. Wir fahren auf der A7 durch das schöne Rhonetal durch Valence und Lyon. Nur in Lyon herrscht ein zäher Verkehr, aber sonst geht es sehr gut voran. Wir fahren vorbei an Marcon, auf die A6 und kommen gegen 17 Uhr in Deutschland an. Gleich hinter der Grenze in Hügelheim bietet der Weinhof Hügelheim auf seinem Grundstück kostenlos Womo-Plätze an. Leider regnet es, deshalb gehen wir nur noch essen und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Donnerstag, 08.08.2019

In Deutschland nehmen wir die Bundesstraße. Es geht durch malerische kleine Städte, entlang an schönen Bergketten. Durch Freiburg, Offenburg und Baden-Baden. Weiter entlang an Karlsruhe, Bruchtal, Hockenheim und  Walldorf. Vorbei an Heidelberg bis nach Ladenburg wo wir einen prima Stellplatz finden. Wir fahren mit den Rädern durch die schöne Altstadt, genehmigen uns einen großen Eisbecher und beobachten dabei das Kleinstadtleben. 

Freitag, 09.08.2019

Es hat die Nacht geregnet, aber nun scheint wieder die Sonne. Wir fahren erst einmal nach Walldür, zu der Firma Goldschmitt um unsere Hubstützen neu einstellen zu lassen. Die Mitarbeiter sind alle sehr freundlich und schon bald können wir unsere Reise fortsetzen. Nun fahren wir wieder auf die B27. Eine gut ausgebaute Bundesstraße, durch Dörfer, Städte und eine wunderschöne Landschaft. Mit Hügeln, Feldern und Wiesen. Wir lassen uns vom Navi um Würzburg herumführen. 

Gegen 13 Uhr kommen wir in Karlstadt an. Es ist noch sehr warm und wir radeln in die schöne Altstadt. Bei McDonald's hauen wir erstmal rein, denn seit dem Frühstück haben wir nichts mehr gegessen.  Es ist alles so schön anzusehen und auch hier wird rund um den Bergen Weinanbau betrieben. Unser Platz ist großzügig bemessen und sehr ruhig gelegen. Wieder mal ein gutes Händchen gehabt.

Samstag,10.08.2019

Gemütlich geht die Fahrt weiter und bei dem schönen Wetter macht sogar eine Autobahnfahrt Spaß. Es geht durch Hammelburg, Fulda und Bad Hersfeld. Nachmittags kommen wir auf einen Platz in Bebra an,  er liegt direkt an einem schönen Natursee. Nach einen ausgiebigen Spaziergang gibt es vom Grill noch einmal ein Fondue mit französischem Käse.

Sonntag, 11.08.2019

Unser Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu. Gemütlich fahren wir  über die Kasseler Berge  Richtung Heimat. Wieder einmal haben wir so viel Schönes und Neues erlebt und gesehen, aber wir freuen uns auch wieder auf unser zu Hause.

                   

                           Über einen kleinen Gruß von euch, würden wir uns sehr freuen.                                                                                                            Ralf & Sonja