Sonntag 28 September
Unser Womi ist gepackt, die Sonne scheint, noch schnell tanken und schon geht die Reise los Richtung Fischen- Allgäu. Wir fahren durch Hessen und sind dann auch schon bald in
Bayern.
Gegen 16 Uhr kommen wir in Burgbernheim an. Hier gibt es einen kostenfreien Womoplatz direkt an einen hügeligen Park. Alles sehr schön und außer Duschen, ist alles vorhanden, hier könnte man gut ein paar Tage verbringen.
Wir schlendern durch den Ort und kehren in einem Gasthaus ein. Wir haben mächtig Hunger und ich bestelle mir einen „Hausteller“, einfach lecker und sooo viel, für nur 6 Euro. Weil wir nicht alles schaffen, lassen wir uns den Rest einpacken und verdrücken es, am nächsten Morgen, zum Frühstück.
Montag 29.September
Nach einer geruhsamen Nacht gehen wir Nordic-Walken durch diese schöne Landschaft. Hügel auf und Hügel ab und alle Wege sind gut gekennzeichnet. Nun noch ein Schwätzchen mit dem Nachbarn
und weiter geht’s Richtung Sonnenschein.
So langsam sehen wir die Alpen, es gibt so viel Neues zu sehen, dass ich kaum zum Schreiben komme. Nach etwa drei Stunden sind wir in Fischen.
Es ist so schönes Wetter also fahren wir mit dem Rad noch nach Obersdorf, das ist nur ein paar Kilometer von uns entfernt. Wir kaufen noch ein bisschen ein und fahren durch die Gegend, bergauf und bergab. Mit meinem Pedelec ist das kein Problem, aber mein armer Mann muss sich quälen. Als wir abends mit Skipper noch eine Runde gehen, ist es noch so schön warm und sternenklar. Nachdem mich Ralf noch zweimal beim Backgammon besiegt hat, schlafen wir wie die Murmeltiere.
Dienstag 30. September
Gleich nach dem Frühstück schwingen wir uns aufs Rad und erkunden die hügelige Gegend. Nach dem Mittag genehmigen wir uns ein Nickerchen. Später radeln wir wieder nach Obersdorf und bummeln durch
die idyllische Stadt. Weiter durch die Ortschaften und die Allgäuer Landschaft, für uns Flachlandtiroler, einfach traumhaft.
Auf der Rückfahrt fängt es an zu regnen, aber das stört uns nicht weiter, denn im Womi ist es schön gemütlich. Abends braten wir uns Kalbsschnitzel und danach zeige ich meinen Mann wer der Backgammon-King ist.
Mittwoch 01. Oktober
Heute fahren wir einen neuen Platz an, in Obermaiselstein. Den haben wir ausfindig gemacht, bei unserer Radtour. Das ist nur etwa drei Kilometer von Fischen entfernt, aber hier ist es schön
ruhig und weil wir so früh da sind, haben wir ein Plätzchen mit herrlichem Ausblick auf die Berge.
Das Wetter sieht zwar trübe aus, aber wir machen uns auf Schusters Rappen. Oh man, geht es hier steil die Berge hoch und dann fängt es auch noch an zu nieseln. Ich bin total aus der Puste und meine Beine zittern vor sich hin. Aber der Aufstieg hat sich gelohnt denn die wunderbare Aussicht auf das Tal entschädigt uns für die Strapazen. Ralf möchte noch höher auf den Berg, aber ich bin geschafft. Auch Skipper mag nicht mehr weiter, denn er hat Bekanntschaft mit einem Elektrozaun gemacht. Zurück nehmen wir einen steilen, schmalen Weg, das macht den Abstieg sehr schwierig.
Endlich im Womi zurück hauen wir uns für ein Stündchen in die Kissen. Bei unseren Abendspaziergang finden wir ein gemütliches Gasthaus, wo Ralf endlich seine Haxe mit Klöße und Blaukraut
bekommt.
Donnerstag 2. Oktober
Heute ist ein super Wetter und wir wollen nach Bolsterlang. Mit der 1540 m hohen Hörnerbahn fahren wir auf die gewaltige Felsenkette der Lechtaler Berge. Es ist eine herrliche Fahrt
auf die sanft geschwungenen Allgäuer Alpen.
Wir wandern bei guter Sicht über den Weiherkompkammweg bis zum Berghaus Schwaben, wo wir auch eine Brotzeit einlegen. Der Nebel kriecht über die Berge und nimmt uns die Sicht ins Tal. Wir machen uns auf den Rückweg. Mit der Hörnerbahn fahren wir runter bis zur Mittelstation, weil wir bis Obermeiselstein den Berg abwärts wandern wollen.
Wir wandern über den Höhenweg und sind dem Himmel so nah. Es geht über Weiden mit Glockengebimmel und immer wieder stellt sich eine Kuh auf den Weg, als wollte sie uns begrüßen. Nur Skipper ist
die Sache nicht geheuer, er meidet die Riesen. Wir werden belohnt mit einenr unglaublichen Panoramaaussicht.
Doch dann kommt der steiler Abstieg ins Bogental. Oh oh, dass geht auf die Knie, hätten wir nur einen leichteren Abstieg genommen. Als wir unten ankommen, sind wir total platt. Aber
egal, es war ein erlebnisreicher, wunderschöner Tag und wir haben so viel gesehen, da bereuen wir nichts.
Freitag 3. Oktober
Nachdem wir unser Womi versorgt haben geht es um 9 Uhr weiter Richtung Oberstaufen. Unser Womoplatz ist über Nacht so voll geworden, das ich Ralf rausweisen muss. Wir fahren entlang der deutsche
Alpenstraße. Nach Immenstadt geht es vorbei an den Großen Alpsee. Dies ist das Obestaufengebiet mit seinen sanften Hügeln. Hier gibt er auch eine Sommerrodelbahn. Die Gegend gefällt uns sehr gut,
hier her machen wir sicher mal eine Tour.
Unsere Straße führt uns direkt am Bodensee vorbei, aber leider sehen wir davon nicht so viel. In Friedrichshafen machen wir eine Gassipause und gehen ein Stück am See entlang, aber es ist so diesig, das man kaum etwas erkennen kann. Erst später, in Sippingen klärt es sich auf und die Sonne hat uns wieder. Hier heißt der Bodensee Überlingersee.
Wir beschließen nun auf die A 81 weiter zu fahren. Es ist eine so schöne Landschaft, schade dass wir nicht auf der Bundesstraße geblieben sind. Als wir in der Hochschulstadt Aschaffenburg
ankommen, ist es schon dunkel. Das Navi führt uns direkt durch die engen Straßen der Stadt. Neben einer Brücke am Main finden wir noch ein Plätzchen. Wir gehen noch mal durch die gemütlich
beleuchteten Gassen auf dem Stiftsberg. Auch das imposante Wahrzeichen der Stadt, das Schloss Johannisburg, wird von uns umrundet.
Samstag 4. Oktober
Nach dem Aufstehen gehen wir über den nahe liegenden Flohmarkt und danach schlendern wir noch durch die historischen Altstadt. Wir Frühstücken in einem kleinen Kaffee und schauen uns alles
noch einmal bei Tageslicht an. Nun geht die Fahrt weiter durch diese schöne Gegend.
Am frühen Nachmittag kommen wir in Hessen am Baumkronenpfad an, den wir natürlich noch erklimmen wollen. Der Hoherodskopf ist nach dem Taufstein (773 m) der höchste Berg im Vogelsberg der
Großgemeinde Schotten. Der 500 m lange Pfad ist Europas erster Weg, der sich, nur gehalten von kräftigen Seilen, auf schmalen Planken von Baumkrone zu Baumkrone bewegt. Aus 10 bis 12 m Höhe sieht
die Welt ganz anders aus. Wir haben so viel Spaß beim Krackseln und kehren erschöpft in unser Womi zurück.
Nach einer Kaffeepause geht es dann aber Richtung Heimat. Es wird schon dunkel, als wir müde und zufrieden zu Hause ankommen.